Jahresseminar 2013 des LV Sachsen in Limbach- O.

 

Auch in diesem Jahr führte unser Landesverband Sachsen ein umfangreiches und sehr interessantes Jahresseminar durch, welches vom 22. bis 24. August unter der Leitung des Vorsitzenden Frank Mädler in Limbach- Oberfrohna stattfand.

Teilnehmer waren die Vertreter der Bezirksverbände und der Selbsthilfegruppen Sachsens sowie Ehrengäste, Gäste und Vertreter von Hilfsmittelfirmen.

 

Zu Beginn des Seminars referierte Herr Dr. Porzig von der Sächsischen Krebsgesellschaft zum Thema "OnkoLotsen" und erläuterte dazu die einzelnen Gebiete dieses Projektes.

 

 

Anschließend ergriff die Geschäftsstellenleiterin des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten Frau Martina Thelen das Wort und sprach über die Struktur und Arbeit des Bundesverbandes. Sie stellte geplante Veranstaltungen und Kongresse vor und erläuterte die interne und externe Netzwerkarbeit.

 

Zum Ende des ersten Seminartages berichtete Frau Keszte von der Universität Leipzig über die Ergebnisse einer Verlaufsstudie mit dem Thema "Berufliche Entwicklung nach einer Laryngektomie". Sie betonte, dass es bisher kaum Studien zur beruflichen Situation von Patienten nach einer LE gibt und sagte, dass die wenigsten Menschen nach einer totalen Kehlkopfentfernung eine Vollzeitarbeit wieder aufnehmen.

 

 

Den zweiten Tag des Seminars eröffnete Herr Dr. Shahab, Oberarzt in der Chemnitzer HNO- Klinik Flemmingsstraße.

Dr. Shahab erörterte gemeinsam mit Prof. Behrendt und Frank Mädler die Problematik "Narkose bei Kehlkopflosen". Es wurde von HNO- Ärzten berichtet, welche noch keinen Kehlkopflosen gesehen haben und von Kehlkopflosen, denen die Atemmaske auf Mund und Nase gedrückt wurden.

 

Anschließend wurden die Rechte und Pflichten von Patienten und die Pflichten der Klinik besprochen. Frank Mädler gabt dazu eine Einführung. Die Patienten sollten vorab Erkundigungen einholen, wo Kanülen oder Sprechventile gewechselt werden können und sollten diese dazu mitnehmen.

Alle betonten, dass festgestellte Fehler in Kliniken bzw. Arztpraxen stets publik gemacht werden sollten.

 

 

Im Anschluss daran sprach der Chefarzt der Uni- Klinik Dresden, Herr Prof. Dr. Zahnert.

Prof. Zahnert stellte in seinen Ausführungen seine HNO- Klinik im "Universitätsklinikum Carl Gustav Carus" in Dresden und seine Mitarbeiter vor. Er zeigte dazu mehrere Fotos.

Es folgte eine Diskussion über Vor- und Nachteile einer Stimmprothese. Es wurde dabei übereinstimmend festgestellt, dass das Erlernen einer Zweitsprache (Ruktusstimme) notwendig ist.

 

Prof. Zahnert zeigte sich erfreut über die Selbsthilfe der Kehlkopflosen und über die Patientenbetreuung. Er betonte die Wichtigkeit dieser.

 

Herr Prof. Dr. Wolfram Behrendt als Ehrengast hielt danach einen freien Vortrag über die Entstehung von Krebs, bezogen auf Berufskrankheiten. Er verglich den Gebärmutterhalskrebs mit dem Kehlkopfkrebs. Beides sind Plattenepithel- Karzinome. Es war ein humorvoller Vortrag mit manchem Augenzwinkern.

 

Zum Abschluss des zweiten Seminartages hielt Herr Kempf von der BG "Rohstoffe und chemische Industrie" Gera einen Vortrag zum Thema "Berufskrankheiten" und betonte die gesetzlichen Grundlagen und die Auskunfts- und Mitwirkungspflichten aller Beteiligten.

 

Anschließend sprachen die Chemnitzer Rechtsanwältinnen Frau Annegret Baaske und Frau Antje Schmidt zum Thema "Das Widerspruchs- und Klageverfahren im Sozialrecht" und über den Ablauf von Sozialgerichtsverfahren.

 

 

Am dritten Tag des diesjährigen Seminars wurden zahlreiche organisatorische und perspektivische Dinge besprochen.

 

Zu den einzelnen Themenpunkten des diesjährigen Seminars gab es wieder teils sehr lebhafte Diskussionen.

Der Landesverband der Kehlkopfoperierten Sachsen führte mit dieser bewährten Form der Weiterbildung die Qualifizierung seiner ehrenamtlichen Mitglieder fort.

 

Der allgemeine Erfahrungsaustausch bereicherte wieder unsere Arbeit, und wir bedanken uns ganz herzlich bei den Organisatoren dieses Seminars.

 

Jens Sieber

2. Vorsitzender des BzV Chemnitz

 

 

Fotoquelle: privat (P. Helisch, J. Sieber)